Zeitarbeit ein echtes Normalarbeitsverhältnis
„Die Zeitarbeit ist für viele Arbeitnehmer eine gute Möglichkeit, auf einem Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, der ihnen sonst kaum Chancen gibt“, betonte Steffen Trottmann, Partner-Geschäftsführer des iGZ-Mitglieds Wenzel & Partner, in einem Interview gegenüber Christian Gleichauf, Redakteur der „Heilbronner Stimme“. In dem Gespräch wehrte sich Trottmann gegen die Vorwürfe des Verdi-Gewerkschaftssekretärs Thomas Müssig, der ebenfalls in der Heilbronner Stimme zu Wort gekommen war. Müssig unterstellte, Zeitarbeitnehmer seien in ihrem „Abhängigkeitsverhältnis faktisch entrechtet“.
Alle Rechte und Pflichten
Ingeborg Wenzel, Gründerin der Firma Wenzel & Partner, sowie Trottmann betonten, Zeitarbeitnehmer seien wie jeder andere Angestellte in Deutschland sonst auch mit allen Rechten und Pflichten eines Beschäftigten ausgestattet. Es handele sich also um ein echtes Normalarbeitsverhältnis. Sollte kurzfristig einmal keine Einsatzmöglichkeit für einen Mitarbeiter bestehen, werde der Lohn dennoch bezahlt, betonte Wenzel gegenüber dem Redakteur der „Stimme“. Über 90 Prozent der Zeitarbeitnehmer haben einen unbefristeten Arbeitsvertrag in der Tasche, 89 Prozent arbeiten in Vollzeit.
Zuwiderhandlungen
Zwar gebe es – wie in jeder anderen Branche auch – schwarze Schafe in der Zeitarbeit, aber wegen Einzelfällen dürfe keine Verallgemeinerung stattfinden. Und im Zweifelsfall gebe es auch noch die unabhängige Kontakt-und Schlichtungsstelle (KuSS), die bei strittigen Fragen auf Basis des iGZ-Ethikkodexes urteile. Bei Zuwiderhandlungen könne dies sogar zum Verbandsausschluss führen.